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Am 25.02.2021 fand die erste Online-Dialogveranstaltung zur Caritas Jahreskampagne 2021 „Das machen wir gemeinsam“ statt.

Über 100 Caritas Mitarbeiter*innen aus ganz Deutschland haben sich ausgetauscht zum Thema „Zeigen wir Solidarität mit allen – oder sparen wir sie uns?“.

Die Caritas Mitarbeiterin Andrea Hniopek aus Hamburg lenkte den Blick auf die konkreten Auswirkungen der Pandemie auf obdachlose und wohnungslose Menschen. Die Situation von ohnehin schon benachteiligten Gruppen habe sich nochmals verschärft:

„Es gibt kaum Aufenthaltsorte, kaum Einnahmemöglichkeiten (kein Straßenzeitungsverkauf, kaum Pfandflaschen) und die überfüllten Notunterkünfte sind ein Gesundheitsrisiko. Viele Beratungsstellen, Kleiderkammern und Mittagstische waren zumindest zeitweise geschlossen. Teilweise war während des ersten Lockdowns sogar der Zugang zu Sanitäreinrichtungen und Trinkwasser schwierig. Die Forderung ‚Stay at home‘ klingt für Menschen ohne Wohnung oder in prekären Wohnsituationen fast zynisch“, so Hniopek. 

Auch in der anschließenden Diskussion wurde deutlich: Als Caritas zeigen wir uns solidarisch mit benachteiligten Menschen und machen auf gesellschaftliche Schieflagen aufmerksam.

Spannende Impulse setzte Prof. Christian Stöcker (Autor des Buches „Das Experiment sind wir“) von der HAW Hamburg. Er erklärte, wie sich gesellschaftliche und ökologische Prozesse, von Klimawandel bis soziale Ungleichheit, exponentiell beschleunigen. Kritisch hinterfragte er zentrale politische Zielsetzungen: Ist immerwährendes Wirtschaftswachstum wirklich sinnvoll und ist die beinahe automatische Abwehr, wenn höhere Steuern für Reiche gefordert werden, tatsächlich gerechtfertigt?

Die nächste Dialogveranstaltung findet am 18. März um 15 Uhr zum Thema „Bleibt unsere Wertschätzung – oder verfliegt sie wie unser Applaus?“ statt.

Infos und Anmeldung: https://www.dasmachenwirgemeinsam.de/dialogveranstaltungen-vorschau/

Alle Infos zur Caritas Jahreskampagne: www.dasmachenwirgemeinsam.de

Esther Schießer

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