Diesen Monat ist unsere Expertin Ingeborg Ringler. Sie ist 67 Jahre alt und kommt aus dem Stadteil Zellerau. In einem kurzen Interview gibt sie aus ihrer Sicht Auskunft zur Caritas Kampagne (näheres zur Kampagne).
Ingeborg Rinlger ist Expertin fürs Fotografieren
Frage: Wie sind Sie zu dem Expertenthema gekommen?
Mein Vater hat im Schützenverein einen Fotoapparat gewonnen, eine so genannte „Box“ mit Rollfilm. Er hat ihn mir geschenkt, und so kam ich zum Fotografieren. Damals war ich ungefähr 13 Jahre alt. Früher musste man noch sehr sparsam sein und durfte nicht zu viele Bilder machen, die Entwicklung war sehr teuer. Dafür freue ich mich jetzt umso mehr, dass es Digitalkameras gibt. So kann ich ohne Kosten z. B. 30-mal das Gleiche fotografieren, am Computer die schönsten Bilder davon aussuchen und die anderen löschen.
Frage: Wie leben Sie heute in Ihrer Lebensphase/im Alter? Was ist Ihnen wichtig?
Mir ist in meiner jetzigen Lebensphase wichtig, dass ich fotografieren kann. Für Freunde und Bekannte gestalte ich seit Jahren Kalender mit meinen schönsten Fotos und passenden Aphorismen. Ich stellte mir die Frage, wie ich mit den Fo-tos, die mir so viel Freude machen, mehr Menschen als nur die Freunde an meiner Freude teilhaben lassen könnte. So kam mir die Idee, Lichtbildervorträge zu machen; eine Entwicklung, die ich früher niemals für möglich gehalten hätte! Ich mache Bildvorträge zu bestimmten Themen oder bestimmten Orten, wie zum Beispiel Amrum. Und die Reaktionen meines „Publikums“ wiederum machen mir Freude und bestärken mich in meinem Hobby.
Frage: Welchen Stellenwert wird Ihr Alter, werden die alten Menschen in unserer Stadt und unserer Gesellschaft in Zukunft haben?
Ich hoffe, dass die alten Menschen in unserer Gesellschaft eine größere und auch bessere Rolle spielen werden. Gerade ihre Lebens- und Berufserfahrungen sollten mehr geschätzt werden. Wichtig ist mir außerdem, dass nicht nur Männer, sondern auch Frauen im Alter mehr respektiert werden.
Frage: Was erhoffen Sie sich von der Kampagne des Deutschen Caritasverbandes „Senioren sind Experten im Alter“?
Ich erhoffe mir von der Jahreskampagne, dass alte Menschen nicht einfach beiseite geschoben werden. Ihre Erfahrungen aus Beruf und Leben sollten auch im Ruhestand mehr geschätzt werden. Es wäre schön, wenn die Kampagne die Menschen zum Nachdenken über ihre Einstellung zum Alter und zu alten Menschen anregen würde.