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Schon seit über 20 Jahren begehen wir am 10. September den Weltsuizidpräventionstag. Neue Zahlen belegen einen Anstieg der Suizide in Deutschland. 2023 waren es 10.304 Menschen, die ihr Leben beenden haben, ca. 180 mehr als im Vorjahr.

Dabei gilt: Hilfe ist möglich und es ist wichtig darüber zu informieren.

In einem Vortrag von Frau Dr. Daniela Tausch ging es um „Ermutigung – Leben mit Schicksalsschlägen.“ Sehr persönlich und eindrücklich referierte sie, dass es die kleinen „Gänseschrittchen“ sind, die uns helfen, an einem Schicksalsschlag nicht zu verzweifeln, sondern wieder in das Leben zu finden. Abschied und Trauer sind ein Schwanken der Gefühle. So schwer der Verlust eines Nächsten auch ist, so wichtig ist es, dem Menschen und dem Verlust weiterhin einen Platz im eigenen Leben zu geben. Die Beziehung zu ihm in Erinnerung zu halten ist ein wichtiger Aspekt, hilfreicher als dem gut gemeinten Ratschlag zu folgen: „Schau, nach vorne und such Dir wieder jemanden.“ Ermutigung im Leben gibt eine Arbeit, Musik, über den Verlust zu schreiben oder der Platz in einer Selbsthilfegruppe, so die Referentin.

Sprechen hilft, das betonen die beteiligten Fachstellen, wie Telefonseelsorge, die Fachstelle Suizidberatung, der Gesprächsladen und der Sozialpsychiatrische Dienst, und sie ermutigen ausdrücklich, über Suizid und Krisen zu reden. Ebenso AGUS, die als Selbsthilfegruppe Angehörige nach einem Suizid begleiten. Trost heißt nicht, dass alles gut wird. Trost heißt, dass jemand da ist, der den Verlust mit aushält. So dass wir alle, trotz Schicksalsschlägen „Ja“ zum Leben sagen können.

Joachim Schroeter, Telefonseelsorge

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