Würzburg (ben) In der Vergangenheit war das Altenbetreuungszentrum (ABZ) Heiligkreuz in der Sedanstraße ein beliebter Treffpunkt für Senioren in der Zellerau. Schon seit längerem stagnieren jedoch die Besucherzahlen, mehrere Angebote mussten eingestellt werden. Um diesem Trend entgegenzuwirken, lud der Träger des Zentrums, der Caritasverband für die Stadt und den Landkreis Würzburg, am Freitag zu einer Planungswerkstatt ein.
Zirka 80 Seniorinnen und Senioren aus dem Stadtteil erarbeiteten in fünf Workshops Vorschläge, wie das Angebot der Einrichtung in Zukunft aussehen müsse, um wieder mehr Zulauf zu bekommen. Unterstützt wurden sie von ehrenamtlichen Helfern des ABZ und Caritas-Mitarbeitern, darunter Matthias Fenger (Geschäftsführer) und Christiane Weinkötz (fachliche Leitung Sozialarbeit), die hoffen, dass die Planungswerkstatt ein Neustart für das ABZ war.
Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen erwiesen sich als aufschlussreich und bieten den ABZ-Mitarbeitern nun zahlreichen Ansatzpunkte: So wünschen sich die Senioren unter anderem mehr Ausflugsangebote, Gedächtnistraining oder Kurse zum Umgang mit neuen Medien wie Handy und Internet. Fenger freute sich, dass in den Workshops lebendig diskutiert wurde und sich viele Senioren verbindlich zur Mithilfe meldeten. „In den kommenden Tagen werten wir die Ergebnisse noch genauer aus und hoffen, dass wir in etwa vier Wochen konkrete Angebote machen können“, so Weinkötz über die nächsten Schritte.
Anlaufstelle für Probleme
Welche Vorschläge umgesetzt werden können, hängt auch davon ab, ob sich entsprechende Helfer finden. Volker Stawski, Leiter der Beratungsstelle für Senioren und Menschen mit Behinderung, schlug eine Zusammenarbeit mit dem nahegelegenen Friedrich-König-Gymnasium oder der Fachhochschule vor: „Schüler und Studenten aus sozialen Fachrichtungen könnten ihre Praktika im ABZ ableisten.“ Ehrenamtliche Mitarbeiter könnten so zwar nicht ersetzt, aber unterstützt werden. Entscheidend sei laut Fenger auch die Mithilfe der sogenannten jungen Senioren: „Gerade Menschen, die knapp über 60 sind, waren immer schwer zu gewinnen. Das lag aber vor allem daran, dass unser Angebot einfach nicht gepasst hat.“ Soll das Angebot jedoch erweitert werden und „jünger“ sein, bedürfe es auch der Teilnahme und Unterstützung der „jungen Alten“, so Fenger.
Darüber hinaus will der Geschäftsführer ein neues Service-Paket für die älteren Mitbürger im Stadtteil vorantreiben: „Das ABZ soll nicht nur eine Einrichtung zur Freizeitgestaltung sein. Wir wollen auch eine zentrale Anlaufstelle für Senioren werden, an die sie sich mit jedem Problem wenden können.“