Abwanderung und Landflucht – ein internationales Thema
Ziel der Solidaritätsaktion Eine Million Sterne ist es, Aufmerksamkeit für internationale und regionale Themen zu erzeugen und Spenden für Projekte in der Region und weltweit zu sammeln. Der Fokus von Caritas international liegt in diesem Jahr auf dem Thema „Landflucht in Bolivien“ mit dem Ziel neue Perspektiven für junge Menschen in Not zu entwickeln. Es knüpft an die diesjährige Caritas-Kampagne „Stadt-Land-Zukunft“ an. „Abwanderung und Landflucht sind Themen, die uns in Europa, aber auch in Südamerika begegnen“, hieß es in der Einladung der Veranstalter, zu denen auch der Würzburger Verein COPAL e. V. (Corazones por América Latina/Herzen für Lateinamerika) gehört. Der Verein engagiert sich in verschiedenen lateinamerikanischen Ländern, unter anderem in Bolivien, mit Projekten in den Bereichen Gesundheit und Bildung.
Lebensumstände verbessern durch Hilfe zur Selbsthilfe
Simone Eisenmann de Navarro ist einer der Motoren des Vereins. Die Lehrerin, die mit einem Bolivianer verheiratet ist, reist regelmäßig nach Bolivien und nutzt ihre Kontakte, Themen anzustoßen und Projekte zu realisieren, in denen die Lebensumstände verbessert werden können, durch Hilfe zur Selbsthilfe. Ihre Schüler am Veitshöchheimer Gymnasium begeistert Navarro mit ihrem lebensnahen Unterricht in Spanisch und ihrem sozialen Engagement. Kein Wunder also, dass eine Schulpartnerschaft mit einer Schule in La Paz entstanden ist und regelmäßig bolivianische Austauschschüler am Veitshöchheimer Gymnasium zu Gast sind oder deutsche Schüler nach Bolivien reisen.
Soziale Themen in Schulen lebendig zu machen ist auch Ziel von youngcaritas. Esther Schießer von youngcaritas Würzburg bietet regelmäßig konkrete Projekte in Zusammenarbeit mit Schulen an. Ihr ist es wichtig zur Bewusstseins- und Persönlichkeitsbildung junger Menschen beizutragen und für gesellschaftliches Wirken und Mitmenschlichkeit zu werben.
Infos, Andenklänge und Sternenplätzchen für den guten Zweck
Am Infostand von Caritas und COPAL konnten Passanten sich über die Kampagne und die Projekte informieren, der bolivianischen Gruppe ARU musikalisch in die Anden folgen und gegen Spende ihren ganz persönlichen Stern, gebacken von Schülerinnen und Schülern der siebten Klasse der Jakob-Stoll-Realschule, erhalten.
Kein Tag wie jeder andere
Zum Abschluss der Aktion richtete Caritasgeschäftsführer Stefan Weber das Wort an die Besucher auf dem Domvorplatz. „Heute ist kein Tag wie jeder andere. Die Anschläge in Paris stellen auch diese Aktion in ein anderes Licht“, so Weber. Er sprach den Menschen in Frankreich, den Menschen auf der Flucht und den Menschen, die in unserem Land am Rande der Gesellschaft stehen, seine Solidarität aus und bat die Anwesenden um eine Minute des Gedenkens und des Gebetes. „Es gibt keine einfachen Lösungen bei der Bekämpfung von Terrorismus, Unterdrückung und Armut“, so Weber weiter, „und gerade jetzt müssen wir für unsere Grundüberzeugung, für ein solidarisches Miteinander in dieser Welt, einstehen und unser Gesicht zeigen.“
Claudia Jaspers