„Ich kann nicht mehr – die Belastung wird einfach zu groß“. So hört man zum Thema Demenz immer wieder den ein oder anderen klagen. Mit der immer stärker zunehmenden Zahl an Menschen, die an Demenz erkranken, werden immer mehr Belastungs- und Unterstützungsangebote für Angehörige notwendig.
„Wir möchten den pflegenden Angehörigen wenigstens ein paar Stunden im Monat die Möglichkeit bieten, etwas Zeit für sich selber zu nehmen“, so Eva-Maria Pscheidl, Initiatorin des Betreuungsangebots „Sonnenstunden“ beim Caritasverband für die Stadt und den Landkreis Würzburg.
Seit vergangener Woche bietet der Caritasverband für die Kunden seiner drei Sozialstationen in Würzburg (St. Franziskus, St. Norbert, St. Totnan) das neue Entlastungsangebot an. Zunächst erst einmal im Monat für drei Stunden. Die Gäste der Sonnenstunden kommen aus dem gesamten Stadtgebiet Würzburg und werden bei Bedarf von den Pflegekräfte zu Hause abgeholt und wieder nach Hause gebracht.
Mit Florentine Mai, einer gelernten Altenpflegerin, von St. Totnan konnte zudem eine Kollegin gefunden werden, die die Gruppe leitet und organisiert. „Wichtig ist, dass die Menschen mit Demenz nicht ohne Kontakte leben“, weiß Florentine Mai, „ diese Krankheit zwingt oft die Pflegenden und die Betroffenen zur sozialen Isolation.“ Den Nachmittag gestaltet sie dem jeweiligen Stand der Erkrankung ihrer Gäste mit beispielsweise Sitzfußball oder Ergänzen von Sprichwörtern. Neben Kaffee und Kuchen sind vor allem die vielfältigen gemeinsamen Beschäftigungen, wie das Singen von alten Volksliedern und das Erzählen von Erlebnissen der Kriegsgeneration von großer Bedeutung. Derweil haben die pflegenden Angehörigen die Möglichkeit Einkäufe zu erledigen oder einfach einmal zu Hause auf dem Sofa ausruhen können.
Am Ende der Sonnenstunden strahlt Herr St. von Grombühl: „Schön wars mit Euch! Bis zum nächsten Mal!“. Auch Frau F. aus Versbach möchte wiederkommen: „Sagen Sie mir Bescheid, wenn Sie sich wieder treffen.“
„Ziel vom Caritasverband ist es“, so Eva-Maria Pscheidl, „die Möglichkeiten der Entlastungs- und Betreuungsangebote weiter auszubauen und so weitere Unterstützung bei der täglichen Pflege von demenzkranken Menschen zu geben.“
Die Gäste der Sonnenstunden treffen sich jeden letzen Mittwoch im Monat im ABZ Heiligkreuz in der Zellerau von 14:00 – 17:00 Uhr. Unterstützt wird Florentine Mai von ehrenamtlichen Damen sowie einem Zivildienstleistenden, so dass die Betreuung der an Demenz erkrankten Gäste mindestens im Verhältnis 1:2, häufig auch 1:1 stattfinden kann.
Eine weitere Idee, um Abwechslung in den Pflegealltag von Demenzkranken zu bringen, ist für den 13. November 2009 angedacht: Pfarrer Vollmuth (Heiligkreuz) wird dort in Zusammenarbeit mit dem Caritasverband einen „Gottesdienst für Menschen mit Demenz und deren Angehörigen“ veranstalten.
Wir würden uns freuen, wenn Sie dieses Angebot an unsere Kunden weiterleiten würden.
Die Termine der nächsten Sonnenstunden sind am
-2. September
-30. September
-28. Oktober
-25. November
-der Termin für Dezember wird noch bekannt gegeben