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Ende September fand bundesweit der Aktionstag gegen Glücksspielsucht statt. Die Landesstelle Glücksspielsucht in Bayern (LSG) und zahlreiche ihrer Fach- und Kompetenznetzwerkstellen beteiligten sich mit ungewöhnlichen Aktionen in ganz Bayern.

Die psychosoziale Beratungsstelle für Suchtprobleme des Caritasverbandes für die Stadt und den Landkreis Würzburg e.V. hat sich am 4. Oktober 2017 mit einer eigenen Aktion in Würzburg angeschlossen: Leiterin Petra Müller und ihre Mitarbeiterin Katrin Ertl verteilten im REAL-Markt in der Industriestraße in Würzburg Einkaufstaschen mit dem Logo „Verspiel nicht Dein Leben“ mit den dazugehörigen Infos. Platziert war all das in einem Einkaufswagen, der mit Waren im Wert von 60 Euro befüllt war. „Ein Warenkorb mit diesem Wert demonstriert den maximalen Verlust der beim Automatenspiel in einer einzigen Stunde möglich ist“ betonte Petra Müller.  Durch diesen „Hingucker“ kamen viele Passanten ins Gespräch mit den beiden Fachfrauen. „Wir haben viel positives Feedback bekommen mit dieser Aktion“, bestätigte Katrin Ertl am Ende des Tages.

Die Landesstelle Glücksspielsucht in Bayern begründet den diesjährigen Schwerpunkt des Aktionstages „Angehörige von Glücksspielsüchtigen“ damit, dass Probleme mit dem Glücksspielen sich immer auch auf das Umfeld der Betroffenen auswirken. Neben der Zeit, die für das Glücksspielen aufgewendet wird, fehlt Betroffenen – und damit meist auch ihren Familien – häufig das Geld. Nicht selten kommt es vor, dass das ganze Geldvermögen sowie Wertgegenstände der Familie verspielt werden. Oft übernehmen Angehörige sogar die Schulden der Betroffenen oder leihen ihnen Geld. Konrad Landgraf, Geschäftsführer der LSG und Suchtexperte: „Häufig ist die ganze Familie – und damit auch die Kinder – durch die finanziellen Folgen des Glücksspielens stark belastet. Das kann zu schweren Konflikten und einem enormen Stresslevel in der Familie führen und hat damit auch psychosozial negative Auswirkungen auf die Angehörigen.“ Diese Auswirkungen können unterschiedlich sein, je nachdem, in welcher Beziehung die Personen zueinander stehen und wie sie mit den Belastungen umgehen. Konrad Landgraf: „Bei einer Glücksspielproblematik ziehen sich Angehörige oft nach und nach aus ihrem sozialen Umfeld zurück, was die Problematik für sie noch verstärkt. Denn gerade das soziale Umfeld kann eine wichtige Stütze in dieser belastenden Situation darstellen. Ein wichtiger Hinweis für Angehörige: Ebenso wie die Betroffenen können sie sich an das Hilfesystem wenden. Sie können sich neben den Fachstellen für Glücksspielsucht auch an jede andere Suchtberatungsstelle wenden oder zum Beispiel auch die Onlineangebote der LSG nutzen: www.verspiel-nicht-mein-leben.de und www.lsgbayern.de. Mit ihrem Engagement beim Aktionstag gegen Glücksspielsucht will die LSG Angehörige über die Problematik informieren und ihnen zeigen, dass es auch für sie professionelle, kostenfreie und anonyme Hilfeangebote gibt:

Kontaktmöglichkeit:
Psychosoziale Beratungsstelle für Suchtprobleme
Caritasverband für die Stadt und den Landkreis Würzburg e.V.
Röntgenring 3, 97070 Würzburg
Tel. 0931 386 59-180
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