Auch in diesem Jahr veranstaltete der Caritasverband für die Stadt und den Landkreis Würzburg e.V., in der Zeit vom 06. bis 13. Juni 2009, eine Begegnungsfreizeit in Südtirol. Insgesamt nahmen 41 Teilnehmer, darunter 14 Rollstuhlfahrer und zusätzlich 7 Betreuer an der Fahrt teil. Reiseziel war, wie seit nunmehr über 20 Jahren, das Pflerschtal in der Nähe von Sterzing.
Die Betreuergruppe, welche sich aus examinierten Pflegekräften, ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitern zusammen setzte, kümmerte sich um alle Belange der Reisegruppe. Dadurch war die Betreuung und pflegerische Behandlung für Teilnehmer, die diese Hilfe benötigten, gewährleistet. Hotelier Albert Außerhofer ermöglicht durch sein behindertengerechtes Hotel einen problemlosen Aufenthalt. Ein immer freundliches Mitarbeiterteam, ein Schwimmbad- und Saunabereich sowie sehr gute Verpflegung trugen u. a. zu einem hohen Erholungsfaktor während der Urlaubswoche bei.
Los ging es am Samstagfrüh gegen 07:15 Uhr, nachdem alle Gepäckstücke, Rollstühle und Rollatoren verladen waren. Nach ca. 8 Stunden, inklusive mehrerer Pausen, erreichte die Reisegruppe das Hotel.
Damit es am Montag direkt in die Vollen gehen konnte, wurde der Sonntag wie gewohnt als Ruhetag genutzt. Die lange Anfahrt am Samstag und die neue Umgebung verlangten nach etwas Akklimatisierung. Wer wollte, konnte u. a. Bilder der letzten Jahre anschauen, die über einen Beamer auf die Leinwand projiziert wurden.
Das Wetter spielte in diesem Jahr leider nicht immer mit, dennoch ließ sich die unternehmungslustige Gruppe davon nicht beeinflussen.
Am Montag ging es zum ersten Ausflugsziel nach Bruneck, das in der Mitte des Pustertals liegt. Hier wurde durch die Gässchen gebummelt und zu Mittag gegessen. Kurz vor der Weiterfahrt nach Luttach im Ahrntal begann es zu regnen. So wurden für ein paar Minuten die Regenjacken und -schirme ausgepackt. Wenigstens hat man diese schon nicht umsonst mitgenommen. Das Ahrntal erstreckt sich bis zu den Zillertaler Alpen. Am Talschluss erreicht man dann den nördlichsten Punkt Italiens. In Luttach warteten bereits die Besitzer eines privaten Krippenmuseums. In müheseliger Arbeit wurden hier über Jahre verschiedenste Krippenarten in unterschiedlichen Größen gesammelt und ausgestellt. Die Vielfalt und die Liebe zum Detail hat allen Teilnehmern sehr gut gefallen. Zum Abschluss wurde in einer Stube Wein serviert und die Gruppe lauschte der handgemachten Musik der Museumsbesitzer und den Erzählungen über das Leben auf den Höfen im Ahrntal.
Der Dienstagvormittag wurde aufgrund des langen Ausfluges am Montag im Hotel verbracht. Für Interessierte wurde eine Bastelgruppe, betreut von Sr. Matthia, und ein Sitztanz, geleitet von Andrea Steinruck, angeboten. Wer mochte konnte sich mit Unterstützung von Manfred Ruchser und Pfarrer Stephan Hartmann im Sauna- und Schwimmbereich aufhalten. Nach dem Mittagessen machten sich die Teilnehmer nach Bozen auf. Die Laubengassen und der Obstmarkt luden zu einem gemütlichen Erkundungsspaziergang ein. Auf dem Waltherplatz, benannt nach dem Minnesänger Walther von der Vogelweide, konnte zum Abschluss noch in eines der zahlreichen Cafès eingekehrt werden. Aus diesen hatte man einen schönen Ausblick auf die gotische Pfarrkirche mit ihrem 62 Meter hohen Turm.
Das Etappenziel am Mittwoch war Algund bei Meran. Dort stand eine Besichtigung einer modernen Kirche an, erbaut im Jahr 1977. Vorher musste aber erst der Jaufenpass überquert werden. Hierbei wurde einem der Betreuer, der namentlich nicht genannt werden will, etwas mulmig im Magen. Überstanden haben es letztendlich alle unbeschadet, trotz der Höhe und der kurvenreichen Fahrt. Zwischenstopp wurde in St. Leonhard, dem Hauptort des Passeiertals gemacht. Berühmt wurde St. Leonhard als Heimatort des Freiheitskämpfers Andreas Hofer. Im Gasthaus „Sandwirt“, dem Geburts- und Wohnhaus Hofers, aß die Reisegruppe zu Mittag. Gut gestärkt und endlich bei Sonnenschein ging es weiter Richtung Algund. Auf der Fahrt dorthin könnte die schöne Aussicht des Passeiertals und der Blick auf Meran genossen werden. Durch das milde Klima von Meran, das auch als Kurort bekannt ist, säumten zahlreiche kleine Palmen den Fahrtweg. In der Kirche von Algund berichtete Pfarrer Stephan Hartman alles wissenswerte über den Bau und die Symbolik der Kirche. Im Cafè gegenüber stärkten sich alle mit Kaffee, Kuchen und Eis für die Rückfahrt ins Pflerschtal.
Um sich im Urlaub auch etwas erholen zu können, stand am Donnerstag kein Ausflug auf dem Programmplan, sondern der alljährliche Freiluftgottesdienst. Etwas weiter hinten im Pflerschtal, beim Hotel Argentum, wurde für die Teilnehmer Biertischgarnituren aufgebaut. Während Pfarrer Stephan Hartmann den Gottesdienst hielt, brutzelten Manfred Ruchser und Koch Werner die Bratwürstchen zum Verzehr im Anschluss an den Gottesdienst. Der Nachmittag wurde bei Kaffee und Kuchen im Hotel genossen. Nach dem Abendessen stand der „Bunte Abend“ an. Es wurde gespielt, gesungen und gelacht. Ein schöner Ausklang des Tages.
Am Freitag ging es in das nahe gelegene Örtchen Sterzing, das 15 Kilometer südlich vom Brennerpass liegt. Die zentrale Hauptstraße bietet viele Möglichkeiten zum Einkaufen. So könnten am letzten Reisetag noch einige Mitbringsel besorgt werden. In der Kirche Heilig Geist hielt Pfarrer Stephan Hartman den traditionelle Abschlussgottesdienst der Fahrt. Selbstverständlich mit freundlicher Genehmigung der Sterzinger Pfarrei.
Samstagfrüh gegen 08:00 Uhr ging es über den Brennerpass wieder Richtung Heimat. Um 15:45 Uhr kam die Reisegruppe wieder in Würzburg an. Eine schöne und ereignisreiche Fahrt ging damit zu Ende.
Ein herzliches Dankeschön geht an das gesamte Betreuerteam die im Vorfeld und vor Ort tatkräftig mitgeholfen haben, gerade auch an die ehrenamtlichen Betreuer, die ihren Urlaub und ihre Freizeit für diese Fahrt opfern. Ebenfalls ein herzliches Dankeschön geht an alle pflegenden Angehörigen die diese Fahrt begleitet haben und somit dem Betreuerteam eine große Unterstützung waren. Nicht zu vergessen ist der Hotelier Albert Außerhofer, der gemeinsam mit seinem Team der Reisegruppe einen sehr schönen Aufenthalt ermöglicht hat.
Das Betreuerteam setzte sich in diesem Jahr zusammen aus Elisabeth Deppisch, Pfarrer Stephan Hartmann, Fabian Lawrenz, Sr. Matthia Menzinger, Manfred Ruchser, Christoph Schäflein und Andrea Steinruck.