Hilfreiches zum Umgang mit starken Gefühlen bei Babys und Kleinkindern
Um Kinder zu beruhigen, muss man erst einmal sich selbst beruhigen. Aufgeregte, aufgebrachte oder gestresste Eltern senden ungewollt das Signal “GEFAHR!”.
Bauchatmung, ruhiges Gehen im Raum, bewusst die Füße am Boden spüren oder einfach erst einmal bis 10 zählen - all das kann Eltern dabei helfen, die eigenen Anspannung im Fall einer Stress-Situation zu vermindern. Nur wenn man selbst ruhig ist, kann man ein Kind beruhigen.
Aus Sicht der Evolution bedeuten emotionale und körperliche Ruhe Sicherheit. Körperspannung und Aufregung bedeuten Gefahr. Schon Neugeborene verstehen diese Körpersprache genau so, sagt Anne Matt-Wendel, Heilpraktikerin, Hebamme und Fachberaterin für Emotionelle Erste Hilfe. Sind die Eltern also gestresst und in Anspannung (was häufig passiert, wenn Babys oder Kinder laut schreien), können die Kinder wenig Verbindung und Sicherheit spüren. Sind die Eltern entspannt, ruhig und präsent, vertieft sich die Bindung, das Kind fühlt sich sicher und geborgen. Laut Anne Matt-Wendel würden viele Schrei-, Wut- oder Trotzsituationen aus einer Überforderung der Kinder entstehen, mit der sie ohne die regulierende Hilfe ihrer Bezugsperson nur schwer wieder herauskommen. In diesen Situationen bräuchten Kinder Eltern, die mit Ruhe, Verständnis und Gelassenheit präsent sind. Eltern, die signalisieren: Bei mir ist alles in Ordnung, wir sind ganz sicher, ich stehe dir bei.
Diese wichtigen Erkenntnisse und Techniken (und noch vieles mehr) waren Gegenstand des Online-Elternabends “Schreien, wüten, traurig sein – Hilfreiches zum Umgang mit starken Gefühlen bei Babys und Kleinkindern” am 9. Dezember. Der Abend wurde in Kooperation mit dem Familienstützpunkt Rottendorf angeboten. 12 Mütter und Väter verfolgten mit großem Interesse den Vortrag und beteiligten sich rege an der anschließenden Fragestunde.
Der Familienstützpunkt Rottendorf und Anne Matt-Wendel planen weitere Online-Elternseminare. Ab sofort können sich Eltern zu dem Kurs „Schlaf Kindlein schlaf. Anstrengende Tage, schlaflose Nächte – wie findet mein Kind zur Ruhe?“ am 7. Februar ab 20 Uhr anmelden. Weitere Informationen unter www.rottendorf.eu/familienstuetzpunkt
Doris Langenberger, Leiterin Familienstützpunkt Rottendorf