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youngcaritas – Zum 10. Mal nahmen Johanna Stirnweiß und Esther Schießer von youngcaritas Unterfranken und Würzburg junge Menschen zum alternativen Stadtrundgang „Würzburg offside“ mit, einem Stadtrundgang zum Thema Wohnungslosigkeit.

„Wir freuen uns sehr, dass das Konzept unseres alternativen Stadtrundgangs durch Würzburg so gut ankommt“, meinten Johanna Stirnweiß und Esther Schießer. Sie planen und koordinieren die Aktionen von youngcaritas in Unterfranken und Würzburg. Beim zehnten Rundgang dieser Art waren junge Frauen und Männer der Berufsfachschule (BFS) für Kranken- und Kinderkrankenpflege der Missionsärztlichen Klinik mit dabei. Sie sahen Teile von Würzburg, in denen sich ihr alltägliches Leben abspielt, aus einer anderen Perspektive und erfuhren auf dem Weg mehr über das Thema Wohnungslosigkeit. Dieses Mal führte der Stadtrundgang zum Caritasladen, zur Wärmestube, ins „underground“, zum Johann-Weber-Haus und in die Kurzzeitübernachtung. Auch die Schmökerkiste, die Armenspeisung der Erlöserschwestern und die Bahnhofsmission stehen regelmäßig auf dem Programm.

„Obwohl Menschen, die von Wohnungslosigkeit betroffen sind, in unserem Alltagsleben ständig präsent sind, wird ihnen dennoch wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Sie stehen im Abseits und können nicht am gesellschaftlichen Leben teilnehmen“, erklärte Johanna Stirnweiß die Ausgangslage.

Um die Schülerinnen und Schüler für dieses Thema zu sensibilisieren, besuchten sie auf ihrem Rundgang Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe. Sozialpädagoginnen und Sozialarbeiter gaben einen Einblick in ihre Arbeit und stellten Hintergründe zum Thema Wohnungslosigkeit dar. „Die jungen Leute hatten sehr viele interessante Fragen“, sagte Esther Schießer. Alle seien vor Ort gut beantwortet worden.

Nach dem informativen Einblick stand für die angehende Pflegekräfte eine ganz besondere Begegnung auf dem Programm. Sie konnten Manfred Marold vom Projekt livebooks, der selbst seine Alkoholerkrankung überwunden hat und kurz vor der Wohnungslosigkeit stand, zu diesem Thema befragen. Denn Alkoholkonsum und Wohnungslosigkeit hingen häufig miteinander zusammen und beeinflussten sich oftmals gegenseitig, erklärte Marold. „Durch seine Offenheit konnten wir uns gut in seine Lage versetzen und Vorurteile, die in der Gesellschaft gegenüber Alkoholerkrankten und Wohnungslosen verbreitet sind, abbauen“, meinte am Schluss eine Krankenpflegeschülerin.

Manfred Marold engagiert sich seit zwölf Jahren als Gruppenleiter und Regionssprecher im „Kreuzbund“, einer Suchtselbsthilfegemeinschaft unter dem Dach der Caritas.

„Herzlichen Dank“ sagten Johanna Stirnweiß und Esther Schießer Manfred Marold und den Experten der Wohnungslosenhilfe. „Schon zum 10. Mal hat dieser Kreis uns und den Gruppen sehr interessanten Einblicke ermöglicht und uns die Stadt aus einer anderen Perspektive nahegebracht“, so die Koordinatorinnen von youngcaritas. „Wir freuen uns auf die nächsten 10 alternativen Stadtrundgänge.“ 

Sebastian Schoknecht

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