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Bundestags- und Landtagsabgeordnete unterstützen "Wohnen für Hilfe"

Elisabeth und Franziska leben seit einem Jahr nach dem Modell „Wohnen für Hilfe“ unter einem Dach. Die 82-jährige Seniorin erzählt, dass es ein gutes Gefühl sei, zu wissen, dass da jemand im Haus ist, auf den man sich verlassen kann. Für sie sei das Wohnprojekt mit der jungen Studentin ein großer Gewinn. Der Austausch mit der jungen Frau halte sie geistig fit und flexibel.
Seit über sechs Jahren gibt es das innovative Wohnprojekt „Wohnen für Hilfe“ in Würzburg, deutschlandweit sogar schon seit über 20 Jahren. Kurz vor Weihnachten luden die Würzburger Projektträger Caritasverband für die Stadt und den Landkreis Würzburg und Katholische Hochschulgemeinde (KHG) Bundestags- und Landtagsabgeordnete aus der Region zum Runden-Tisch-Gespräch ein, um vor Ort verlässliche und starke Unterstützer zu gewinnen. Acht lokale Abgeordnete sind der Einladung gefolgt und traten in einen konstruktiven Dialog.
Mirjam Gawenda, Leiterin des Würzburger Wohnen-für-Hilfe-Projektes berichtet über positive Effekte des Zusammenlebens von Menschen unterschiedlicher Generationen. So sind beispielsweise für Studierende Wohnpartnerschaften nicht nur günstige Wohnformen in überteuerten Städten, sie erleichtern auch das Einleben in der neuen Stadt.
Trotz positiven Ergebnissen, brennen Gawenda und den Projektträgern vor allem Themen wie die Projekt-Befristung und der Ausbau verlässlicher Rahmenbedingungen unter den Nägeln, um eine Weiterführung des Projekts ermöglichen zu können. Davon hängt es letztlich ab, ob „Wohnen für Hilfe“ nach Beendigung der Projektphase auch über das Jahr 2018 hinaus fortbestehen kann. Mit ihren Anliegen trafen sie bei den Politikern auf offene Ohren. Volkmar Halbleib (SPD) wies darauf hin, dass „die Wohnungsnot das größte Problem sei, das wir aktuell haben“ und fordert auf „lasst uns hier eine praktische Initiative unterstützen“. Durch die Fraktionen hinweg, war man sich einig, dass diese generationenübergreifende Wohnform unterstützt werden sollte, da unter anderem die Teilhabe der beiden Wohnpartner ein wichtiger gesellschaftlicher Mehrwert darstellt. So betonte beispielsweise Oliver Jörg (CSU): „Ich persönlich finde diese Projekte genial, sie bringen zwei Interessen zusammen, die sonst nie zusammen finden würden.“ Auch Dr. Fahn (Freie Wähler) findet das Projekt toll und unterstützt es schon seit Jahren. Für die Vertreterinnenvon Bündnis90/Die Grünen, Kerstin Celina und Dr. Manuela Rottmann, ist Wohnen für Hilfe „ein Modell der Zukunft“,
Es wurde intensiv über Wege diskutiert, die das Projekt auf breitere Füße für die Zukunft stellen könnten. Abschließend appellierten die Projektträger an alle Beteiligten, nach Ihren Möglichkeiten auf die Gestaltung von Rahmenbedingungen Einfluss zu nehmen. Die Caritasdirektorin Pia Franke fügte hinzu: „Innovation darf durch bürokratische Hürden nicht kaputt gemacht werden“.

Claudia Jaspers

Die Idee hinter dem Projekt Wohnen für Hilfe ist so einfach wie genial: Senioren, Familien oder Einzelpersonen stellen Studierenden freien Wohnraum innerhalb ihrer eigenen Wohnung/ihrem eigenen Haus zur Verfügung. Diese zahlen für ihre Bleibe keine oder weniger Miete. Sie tragen nur die Nebenkosten und gehen dem Wohnpartner mit haushaltsnahen Hilfen zur Hand. Als Faustregel gilt: Pro Quadratmeter Wohnfläche fällt monatlich eine Stunde Hilfe an, zum Beispiel Babysitten, Hausaufgabenhilfe und/oder Tätigkeiten in Haus und Garten.

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