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Caritas baut Netzwerk der Onlineberatung bundesweit aus. Die Allgemeine Sozialberatung des unterfränkischen Verbandes ist mit dabei.
Dass die Caritas auch „online“ berate, sei nicht ganz neu, unterstreicht Kilian Bundschuh im Gespräch. Zuständig ist der Fachbereichsleiter im Caritasverband für die Diözese Würzburg für das Arbeitsfeld Arbeit und Armut. „Neu ist, dass wir in den zurückliegenden Wochen das Netzwerk erheblich ausbauen und damit für die Menschen verbessern konnten.“ Die Corona-Krise, in der die Arbeit mit Rat- und Hilfesuchenden in den Beratungsstellen nur im äußersten Notfall persönlich erfolgte und vieles nur über Telefon und E-Mail erledigt werden konnte, habe diesen Prozess beschleunigt. „Der Ansturm auf die Internetangebote der Caritas war deutlich spürbar“, so Bundschuh. Das sei Anlass gewesen, das Netzwerk weiter auszubauen. Gut 3.000 Beraterinnen und Berater seien in 17 großen Themenfeldern inzwischen bundesweit unter dem Dach der Caritas vernetzt. Bundschuh: „Sich über eine Plattform zu melden, ist für viele Menschen ein niederschwelliger und zeitgemäßer Einstieg. Bei Bedarf werden sich persönliche Beratungsgespräche anschließen.“
Allgemeine Sozialberatung auf Distanz, aber doch aus der Region
„Wer aus dem Bereich Würzburg, Schweinfurt, Main-Spessart oder Rhön-Grabfeld Themen der Allgemeinen Sozialberatung im Portal anwählt, landet mit seinen Fragen bei einer Beraterin oder einem Berater in der Nähe“, erläutert Bundschuh beispielhaft. Das sei hilfreich, weil der weitere Weg oftmals in die Beratungsstelle führe. „Wir wissen aus Erfahrung, dass viele unserer Klienten den ganz persönlichen und direkten Kontakt brauchen und die Kommunikation übers Telefon und Internet nur als Einstieg in weitere Gespräche befürworten.“ Das regionale Online-Angebot solle aber noch weiter ausgebaut werden.
Vor einem Jahr habe der Deutsche Caritasverband (DCV) seine Online-Plattform angepasst, sagt Bundschuh. „Die Menschen sind es gewohnt, mit Messangerdiensten zu arbeiten. Dem tragen Aussehen und Funktionalität nun Rechnung.“ Das Verfahren verlaufe anonym und entspreche selbstverständlich den Anforderungen des Datenschutzes. „Die abgefragte Postleitzahl ist wichtig, damit die Anfragen vom System gleich an die richtige Stelle gegeben werden können.“
„Wie vielfältig das Angebot ist, verrät der Blick auf die Startseite des Portals“, weckt Bundschuh die Neugier. Unter https://www.caritas.de/onlineberatung sind die Themenfelder zur Auswahl aufgeführt. Neben der Allgemeinen Sozialberatung geht es dort auch um Schwangerschaft, das Leben im Alter, Fragen der Kindererziehung, Kuren, Suizidprävention, Sucht und den Übergang von der Schule ins Berufsleben. „Mit im Verbund sind auch die Fachverbände der Caritas: IN VIA und der Sozialdienst katholischer Frauen“, so Bundschuh. „Alle Felder, die wir in Unterfranken nicht selbst abdecken können, werden von anderen Beratungsstellen in ganz Deutschland bearbeitet. Hier zeigt sich, dass die Caritas ein großes und tragfähiges Netzwerk für die Menschen ist.“
Text: Sebastian Schoknecht
