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Eigentlich wollte sie nach Ihrer Bachelorarbeit erstmal Urlaub machen… „Das habe ich mir jetzt verdient!“, dachte Olga Klikau im Februar 2016. Noch in Deutschland wurde ihr jedoch sehr schnell klar, dass der geplante Erholungsurlaub erstmal ganz hintenanstehen musste. Stattdessen flog sie auf die griechische Insel Chios, zog mit anderen freiwilligen Helfer*innen nachts Boote mit Geflüchteten aus dem Wasser, leistete Erstversorgung und kochte tagsüber Essen.

Olga Klikau ist Studentin der Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften an der Hochschule Würzburg-Schweinfurt und ehemalige Praktikantin im Allgemeinen Sozialdienst von Caritas Würzburg. Jetzt berichtete sie vor Ehrenamtlichen und Interessierten des Projekts Caritasplus über ihre „ungeplante“ Mitarbeit in mehreren griechischen Flüchtlingscamps. Ihr Vortrag „Grenzgänger“ stieß bei den Zuhörer*innen auf großes Interesse und ungeteilte Aufmerksamkeit.    

Eine zweite Reise hatte sie direkt nach Athen geführt. Dort wohnte sie in einem Flüchtlingscamp und eröffnete mit anderen Helfer*innen u.a. eine „No-Border-School“ für Erwachsene. In dieser Zeit erlebte Olga Klikau die traurigsten Momente ihres Lebens, wie sie eindrucksvoll schilderte. Beispielsweise, als ein Mann ihr erzählte, wie Frau und Kinder vor seinen Augen erschossen worden waren, oder wie sie mit einem kleinen Mädchen durch einen Maschendrahtzaun hindurch spielen musste.

Ihre klare Botschaft heute lautet: „Wir sollten nicht zwischen „die“ und „wir“ unterscheiden. Wir dürfen keine Grenzen verteidigen, sondern sie öffnen!“

Schon jetzt plant sie, sich nach ihrem Masterstudiengang „International Social Work with Refugees and Migrants“ wieder auf den Weg in ein Krisengebiet ins Ausland zu machen.

Brunhild Berl/ Christiane Weinkötz

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