Wenige Tage vor der offiziellen Landtagswahl haben am vergangenen Freitag, den 5. Oktober, Kinder und Jugendliche bei der U18-Landtagswahl über den Bayerischen Landtag abgestimmt.
Während bei den bayernweiten Ergebnissen die CSU mit 24,19 % knapp vor Bündnis 90/Die Grünen mit 23,28 % liegt, sieht es in Würzburg nach den offiziellen Informationen des Bayerischen Jugendrings etwas anders aus: Hier haben die Jugendlichen den Grünen die meisten Stimmen gegeben: Sie liegen mit 24,62 % deutlich vor der CSU, die 21,54 % der Stimmen erhielt. Drittstärkste Partei wurde in Würzburg die SPD mit 17,31 % (in Bayern insgesamt 11,42 %). Die AfD erreichte in Würzburg nur 4,62 % und liegt damit deutlich hinter dem bayernweiten Ergebnis von 8,27 %. Alle Ergebnisse für Würzburg und für Bayern sind auf der Homepage www.u18.org/landtagswahl-bayern-2018/ nachzulesen.
„Wir sind mit der Beteiligung an der U18-Wahl in Würzburg sehr zufrieden! Allein in den von uns organisierten Wahllokalen in der Stadtbücherei, im Jugendzentrum Zellerau, im b-hof, in der Gustav-Walle-Schule und im Siebold-Gymnasium haben 604 Jugendliche ihre Stimme abgegeben. Hinzu kommen noch weitere eigenständig angemeldete Wahllokale“, so die Organisatorinnen Johanna Schenk (Stadtjugendring Würzburg), Kristina Rembold (Stadtjugendwerk der AWO) und Esther Schießer (youngcaritas/Caritas Würzburg). Um auch am Nachmittag Jugendliche auf die Wahlmöglichkeiten in der Stadtbücherei und im b-hof aufmerksam zu machen, sind am Wahltag Wahlhelfer*innen mit großen Walen als Hingucker durch die Würzburger Innenstadt gezogen. So konnten noch einige Stimmen hinzugewonnen werden.
Die bayernweit vom Bayerischen Jugendring organisierte U18-Wahl fand nicht nur in Würzburg großen Anklang. Mit über 60.600 Stimmen in 453 Wahllokalen konnten ein neuer Teilnahme-Rekord aufgestellt werden.
Ziel der U18-Wahl ist es, Hemmschwellen bei der politischen Beteiligung abzubauen. „Viele Jugendliche haben sich gefreut, dass sie nach ihrer politischen Meinung gefragt wurden!“, so Esther Schießer. „Meiner Erfahrung nach sind die meisten Jugendlichen daran interessiert, in ihrem Umfeld mitzubestimmen. Nur wenn sie das Gefühl haben, dass sie auf der politischen Ebene sowieso nichts bewirken können und ihre Meinung gar nicht wahrgenommen wird, wenden sie sich von der Politik ab. Die große Beteiligung an der U18-Wahl ist ein Weckruf an die Parteien, sich den Themen der Jugendlichen anzunehmen.“
Esther Schießer