„Oft ist Helfen einfacher als gedacht“, fassen die youngcaritas-Koordinatorinnen Esther Schießer vom Orts- und Kreisverband und Katharina Samfaß von der Diözese ihre ersten Erfahrungen zusammen. Beim Helfertag im Juli hatten sie passend zum Schulfest-Motto „St. Ursula ist bunt“ die Schülerinnen der Klasse R6d um Sachspenden für die vielen Kinder in der GU an der Veitshöchheimer Straße und im Landkreis Würzburg gebeten.
Vor wenigen Tagen konnten Schul- und Bastelbedarf, Sport- und Badebekleidung und jede Menge Spielzeug an die Caritas in der GU übergeben werden. Aber nicht alles bleibt in Würzburg. Heribert Strykowski, zuständig für die dezentralen Unterkünfte im Landkreis, freut sich, dass auch die etwa 60 Kinder in Tückelhausen, Aub und anderen dezentralen Einrichtungen nicht vergessen wurden. Gemeinsam mit Ilona Kaup, Julia Seeber und Rainer Jäckel, die ebenfalls in der Asylsozialberatung der Caritas aktiv sind, dankte er den Beteiligten für die gelungene Aktion. Auch der Spieletreff der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG), der inzwischen eine feste Größe in der GU ist, wird von den Sachspenden profitieren.
Heribert Strykowski informierte die youngcaritas Mitarbeiterinnen vor Ort ausführlich über die aktuelle Situation in der GU. Die Sommerferien seien für die Kinder hier besonders eintönig. Während ihre Mitschülerinnen und Mitschüler in den Urlaub fahren und eine Vielzahl an Freizeitangeboten wahrnehmen können, fehle es in der GU an Abwechslung vom Alltag, der von Ungewissheit und Warten geprägt ist. Zwar gäbe es die Möglichkeit, einen Ferienpass zu bekommen, doch selbst der damit vergünstigte Eintritt in Schwimmbäder und Co. sei meist noch zu teuer. Eine der wenigen Ausnahmen bildet die Sommerfreizeit im Caritas Kinder- und Jugenddorf St. Anton in Riedenberg, die insbesondere für Kinder aus den unterfränkischen Einrichtungen für Flüchtlinge angeboten wird. Die Spenden der St.-Ursula-Schülerinnen sind hier sehr willkommen und finden direkt Verwendung. Einen Teil der Badesachen nahm der Flüchtlingsberater direkt zur Sommerfreizeit in Riedenberg mit.
Die große Herausforderung ist die bedarfsgerechte Verteilung der Spenden, heißt es seitens der Caritas. Viele Einzelpersonen und Gruppen setzten sich für Flüchtlinge ein und doch müsse immer genau hingeschaut werden, was ein Kind im Einzelfall braucht, und dass niemand leer ausgeht. Auch zum Schulbeginn im September möchte die Caritas helfen. Am einfachsten funktioniere dies über Geldspenden. Den Kindern stehen 100 € pro Jahr für Schulsachen zur Verfügung. Dies reiche hinten und vorne nicht, man denke nur an Schultaschen, Schreibzeug, Ausflüge und Sportschuhe, die von dem Geld bezahlt werden müssen, so Strykowski. Auch die Begleitung der jüngeren Kinder in die Schule erfordere Geldspenden, da sich die Eltern oft das Busticket nicht leisten können. „Mit Geldspenden können wir den Kindern je nach ihren spezifischen Bedürfnissen ganz gezielt helfen“, teilte Heribert Strykowski mit und dankte allen, die sich an dieser Stelle einsetzen.
Dr. Sebastian Schoknecht / Esther Schießer
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