13,8 Mio. Euro investiert das Bistum Würzburg in die Sanierung des Matthias-Ehrenfried-Hauses, caritative und kirchliche Dienste, Projekte und Angeobte ziehen unter ein Dach, Neueröffnung für Sommer 2020 geplant
Im Jahre 1973 eröffnet, ist das Matthias-Ehrenfried-Haus in der Würzburger Bahnhofsstraße - im wahrsten Sinne des Wortes - in die Jahre gekommen. Heizung und Sanitäranlagen, Elektroinstallationen und vor allem der Brandschutz entsprechen längst nicht mehr den Anforderungen. Der Sanierungsbedarf ist offensichtlich, ein zweites Treppenhaus als Fluchtweg notwendig.
Trotz zunehmender baulicher Mängel im Laufe der Jahrzehnte, das Matthias-Ehrenfried-Haus war und ist mit seinen Angeboten für die Menschen in der Stadt und im Umland von Würzburg stets up to date gewesen und genießt weit über die Kirche hinaus einen guten Ruf. Damit dies so bleibt nimmt das Bistum Würzburg in den kommenden Jahren 13,8 Mio. in die Hand und setzt damit ein neues Konzept von Bildung, Begegnung und Beratung um.
Wie es auf einer Pressekonferenz im September hieß, werde man die Besucherinnen und Besucher ab Sommer 2020 in einem großen Foyer empfangen. Von hier aus führten dann barrierefreie Wege zu den zahlreichen Angeboten und Tagungsräumen im Haus. Dazu gehören dann auch die Geschäftsstelle des Orts- und Kreiscaritasverbandes und mehrere Beratungsdienste der Caritas. „Wir erhoffen uns einen niederschwelligen Kontakt zu den Menschen“, ließ Caritas-Geschäftsführer Stefan Weber auf der Pressekonferenz wissen. Frauen und Männer, die das neue Haus für Veranstaltungen besuchten, sollten auf die hilfreichen Angebote der Caritas aufmerksam werden, Klienten der Beratungsstellen hingegen auf weitere Möglichkeiten unter dem Dach der Kirche. Eine ähnlich positive Verbindung sieht auch Stadtdekan Dr. Jürgen Vorndran in der geplanten baulichen Verbindung von Kirche (Stift Haug) und Bildungshaus. Er wolle die Menschen in beide Richtungen mitnehmen: von der Liturgie ins Haus und vom Haus mit in die Kirche. Dass diese Verbindung von Bildung, Begegnung und Beratung in der Kirche gute Tradition und Zukunft habe, machte Domkapitular Dr. Helmut Gabel, Leiter der Abteilung „Außerschulische Bildung“ im Gespräch mit den Vertreterinnen und Vertretern der Medien deutlich und verwies dabei auf das Martinushaus in Aschaffenburg. „Als Kirche geht es uns darum, die Menschen im Leben mit unseren Angeboten hilfreich zu begleiten“, sagte Gabel.
„Kirche für die Menschen“, sei das Motto im Bistum, unterstrich Jürgen Krückel, Leiter des Hauses. Dieses Motto werde im Matthias-Ehrenfried-Haus in Zukunft noch mehr zum Tragen kommen. Zwischenzeitlich nehme man den Umzug ins Kolping-Center Mainfranken - ein paar Straßen weiter - und andere Einschränkungen gerne in Kauf. „Das geht, weil wir uns auf das neue Haus und seine Möglichkeiten riesig freuen“, so Krückel.
Die Bauarbeiten beginnen im Frühjahr 2017 und würden sich schon in der Planungsphase als logistische Herausforderung erweisen, hieß es auf der Pressekonferenz von Seiten des Bauträgers, SBW GmbH. Die Bahnhofsstraße sehr stark frequentiert, der Platzbedarf recht begrenzt. Von der Straße gesehen würden sich kaum Veränderungen ergeben, denn die Fassade stehe unter Denkmalschutz.
von Sebastian Schoknecht