Mit einem Impuls zu St. Martin, dessen Geburtstag sich im kommenden Jahr zum 1700. Mal jährt, begrüßte Domkapitular Clemens Bieber die Besucher im Kardinal-Döpfner-Saal. Der Caritasvorsitzende verwies auf eine Martinsskulptur, die den Heiligen zeigt, als er vom Pferd abgestiegen ist: Er und der Bettler stehen einander gegenüber, schauen sich in die Augen. Die Szene der Mantelteilung zeigt ganz unmittelbar, was es braucht, um diese Welt ein klein wenig menschlicher und besser zu machen. Menschen müssen einfach ihr Herz öffnen und sich berühren lassen vom Schicksal des anderen - und handeln. Damit verwies er auf das vielfältige und umfangreiche ehrenamtliche Engagement, das einen „Mehrwert“ der Caritas der Kirche ausmacht. Bereits am Morgen waren Interessierte ins Burkardushaus gekommen, um sich über ehrenamtliches Engagement bei der Caritas zu informieren. Für einige der Ehrenamtlichen war es der erste Besuch im frisch renovierten Tagungszentrum am Dom.
Workshops zu verschiedenenen Bereichen
Nach einer kurzen Begrüßung und Einführung durch Susanne Thoma, Leiterin des Fachbereichs Bildung im Diözesancaritasverband und Organisatorin, verteilten sich die Besucher auf verschiedene Workshops, deren Bandbreite deutlich machte, wie vielseitig und bunt Ehrenamt bei der Caritas ist. Da gab es Workshops zur Flüchtlingsarbeit, zu Zeitmanagement, Umgang mit Suchtkrankheiten, Upcycling, Demenz und vielem mehr. Aufgrund der aktuellen politischen Lage zogen besonders die Workshops zum Bereich „Asyl und Flüchtlinge“ zahlreiche Interessierte an. Aber auch in den anderen Gruppen wurden fleißig Fragen gestellt und beantwortet, Kontakte hergestellt und ausgetauscht.
Besondere Theatereinlage
Für eine ganz besondere Theatereinlage sorgte das Ensemble der Theaterwerkstatt Eisingen des St. Josefs-Stifts unter der Leitung von Alexander Jansen und Julia Erche. Die Schauspieler - Menschen mit teils geistiger und mehrfacher Behinderung - setzten sich in zwei Szenen auf eindrucksvolle Weise mit dem Schöpfungsmythos und dem Sonnengesang des Franziskus von Assisi auseinander.
Rettungswagen, Bücher, Musik und Würstchen
Eine gute Gelegenheit, sich über die Bandbreite ehrenamtlichen Tuns zu informieren, bot der „Markt der Möglichkeiten“ am frühen Nachmittag. Verschiedene Einrichtungen und Dienste der Caritas, darunter der Kreuzbund (Selbsthilfe für Suchtkranke), mindzone (Suchtprävention), der Caritasladen, das ABZ Heiligkreuz oder die Asylsozialberatung stellten sich mit Infomaterial an Ständen vor. Aktiv ging es am Stand des jungen Projekts youngcaritas zu, wo Besucher aus alten Kerzenresten neue gießen konnten. Der Malteser Hilfsdienst bot Interessierten die Möglichkeit, einen Blick in einen Rettungswagen zu werfen. Bücherwürmer wurden hingegen an der Schmökerkiste des Fördervereins Wärmestube e. V. fündig, in der Wohnungslose einen mobilen Secondhand-Buchhandel betreiben. Besonders die kleinen Besucher begeisterte Therapiehund Joschi aus dem Caritas-Seniorenzentrum St. Thekla. Der Vierbeiner ließ sich streicheln und füttern und beobachtete das Spektakel um sich herum mit tierischer Gelassenheit. Geklatscht und sogar getanzt wurde, als die Four-Seasons-BigBand aus Unterpleichfeld loslegte und für ausgelassene Stimmung im Innenhof des Burkardushauses sorgte. Dazu gab es Suppe, Brezen und Würstchen und Getränke aus der Kantine.
Gestärkt und mit vielen Eindrücken machten sich die Besucher wieder auf den Heimweg - und mit der Erkenntnis, dass Ehrenamt bei der Caritas bunt, vielfältig und kostbar ist.
Sie wollen sich ehrenamtlich engagieren? Informationen erhalten Sie über das Ehrenamtsportal des Diözesancaritasverbandes Würzburg.
von Julia Eyrisch