Hier wurden die Senioren schon von freundlichen Helfern erwartet und in die Heiligkreuz-Kirche begleitet. Zweimal jährlich findet hier auf Einladung des Caritasverbandes ein Demenzgottesdienst statt. An diesem kühlen April-tag fanden sich gut fünfzig Gäste um 14.00 Uhr ein. Jeder wurde von Pfarrer Werner Vollmuth persönlich begrüßt.
Erinnern über Sinneseindrücke fördern
Rosemarie Heimberger-Häberle, ehemalige ABZ-Mitarbeiterin, bereitet seit vielen Jahren mit Pfarrer Vollmuth die Demenzgottesdienste vor. Seit einiger Zeit tut sie dies ehrenamtlich. Unter dem Motto „Das Leben ist schön, aber von einfach war nicht die Rede“, kommt Vollmuth mit den Gottesdienst-teilnehmern in Austausch. Neben klassischen Gottesdienstelementen, wie Fürbitten und Gesang - viele der an Demenz erkrankten Senioren können altbekannte Kirchenlieder, wie „Großer Gott wir loben dich“, noch sehr gut mitsingen – spricht Vollmuth immer auch die Sinne seiner Gäste an.
Von der Raupe zum Schmetterling
Diesmal, in der nachösterlichen Zeit, ging es um Tod und Auferstehung, um Verwandlung und Entfaltung, um Rückzug und Befreiung. Zur Verdeutlichung hatte er eine Handpuppe in Form einer Raupe mitgebracht, die sich durch Umstülpen ihres Inneren nach außen zu einem Schmetterling entfalten ließ.
Um das Bild noch eine Weile wachzu halten, erhielt jeder einen Schmetterling zum Anstecken sowie Schmetterlingskekse, liebevoll ausgestochen und gebacken, zum Schmecken und Genießen.
Für viele ist der persönliche Segen, den Vollmuth am Ende eines Demenzgottesdienstes jedem Teilnehmer einzeln spendet, stets ein sehr stimmungsvoller und berührender Abschluss des Gottesdienstes.
Für die Rottendorfer Gäste, ging es nach dem Gottesdienst nicht gleich zurück nach Hause, sondern an hübsch gedeckte Tafeln im Altenbetreuungszentrum (ABZ), wo sich alle, an selbstgemachten Kuchen und Kaffee erfreuten und sich einig waren: „Beim nächsten Demenzgottesdienst im September sind wir wieder mit dabei."
Ariane Rützel/Claudia Jaspers