Obwohl - passend zum Motto - auch eine Million Regentropfen vom Himmel fielen, ließen es sich die Trommler der Gruppe „Mbonda Lokito“, unter der Leitung des Kongolesen André Mabiala, nicht nehmen, zum Auftakt der Veranstaltung gute Stimmung mit afrikanischen Klängen zu verbreiten. Afrika stand im Fokus der Solidaritätsaktion, die nach dem Motto der Caritas-Jahreskampagne „Weit weg ist näher, als du denkst“ auf das Schicksal ehemaliger Kindersoldaten im Nordosten Kongos aufmerksam machen wollte.
„Eine Welt, in der wir alle Nachbarn sind"
Nachdem Domkapitular Dr. Jürgen Vorndran die Veranstaltung offiziell eröffnet hatte, stellte Stefan Weber, Geschäftsführer des Caritasverbandes für die Stadt und den Landkreis Würzburg, die bundesweite Aktion „Eine Million Sterne“ vor, die der Caritasverband für die Stadt und den Landkreis Würzburg, unterstützt vom Diözesancaritasverband, der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) und dem Missionsärztlichen Institut Würzburg, zum ersten Mal mitveranstaltete. „Wir möchten heute ein Zeichen für eine gerechtere Welt setzen, in der wir alle Nachbarn sind“, betonte Stefan Weber, umgeben von hunderten von Kerzen, die tapfer gegen den Regen ankämpften. „Denn wie wir leben, was wir kaufen und wie wir mit anderen in Kontakt treten, hat Auswirkungen darauf, wie es Menschen in anderen Ländern und auf anderen Kontinenten geht.“
Viele Engagierte und Ehrenamtliche in Unterfranken
Domkapitular Clemens Bieber betonte anschließend die große Bedeutung der Flüchtlingsarbeit, die der Diözesancaritasverband gemeinsam mit vielen engagierten Ehrenamtlichen und Helfern in ganz Unterfranken leiste. „Wir wollen dieser Not Abhilfe schaffen und unsere Solidarität deutlich machen“, sagte der Caritas-Vorsitzende. „Durch Ihr Interesse entzünden Sie ein Licht in der Dunkelheit, das das Leben dieser Menschen heller macht.“
Betroffene Blicke und Applaus
Eindrucksvolle Szenen von Flucht und Vertreibung boten die Schattenspiele, die die Theatergruppe der Katholischen Hochschulgemeinde mit Flüchtlingen aus der Gemeinschaftsunterkunft (GU) vor der Pforte des Doms aufführte. Für ihre bewegende Darbietung ernteten die Schauspieler und Schauspielerinnen viel Applaus und so manchen betroffenen Blick.
Auf die gesundheitliche Versorgung von Flüchtlingen in Würzburg ging Prof. Dr. August Stich, Chefarzt der Tropenmedizin im Missionsärztlichen Institut Würzburg, in seiner Rede ein und wies darauf hin, dass die meisten Flüchtlinge den Weg der Flucht nicht freiwillig gegangen seien. Niemand verlasse gerne seine Heimat. „Nehmen Sie diese Lichter heute symbolisch mit“, bat er die Teilnehmer abschließend.
Licht lässt Schatten erkennen
Hochschulpfarrer und KHG-Leiter Burkhard Hose berichtete von der Arbeit des Arbeitskreises Asyl, der verschiedene Projekte mit Flüchtlingen und ehemaligen Bewohnern der GU organisiert und den gemeinsamen Austausch fördert. „Unsere Studierenden kommen mit den Flüchtlingen in Freundschaft zusammen und entdecken auf diese Weise, dass wir alle auf der gleichen Erde leben.“ In Hinblick auf das Schattentheater erklärte er, dass sich durch viele Lichter immer auch Schatten erkennen lasse. „So lange Deutschland weiterhin zu den größten Waffenexporteuren zählt, wird es auch weiterhin Kindersoldaten geben.“
Plätzchen für den guten Zweck
Um Spenden für ebendiese zu sammeln, konnten die Besucher an diesem Abend große Sternen-Plätzchen kaufen, die Rosemarie Heimberger-Häberle vom Caritasverband mit ca. 30 Schülerinnen der Jakob-Stoll-Realschule und Frauen aus der Gemeinschaftsunterkunft an drei Terminen gebacken und verpackt hat. Der Erlös aus der bundesweiten Solidaritätsaktion wird aufgeteilt und kommt neben einem Resozialisierungsprojekt von Caritas International für ehemalige Kindersoldaten im Nordosten Kongos auch Hilfsprojekten in Würzburg zugute.
Einen eindrucksvollen Abschluss fand die Veranstaltung mit einer weiteren Trommeleinlage von „Mbonda Lokito“, die – wenn auch von Regenschirmen verdeckt – begeisterte Gesichter hervorbrachte.
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