Unmittelbar nach der Bundestagswahl machen sich wieder Tausende ehrenamtliche Sammlerinnen und Sammler in Stadt und Land auf den Weg und gehen von Haus zu Haus. Sie bitten um eine Spende für die vielfältige Arbeit unter dem Dach der Caritas und haben gleichzeitig ein Ohr für die Anliegen der Menschen. Die Caritas selbst ist keine Partei, ergreift aber Partei für Männer, Frauen und Kinder am Rande der Gesellschaft und solche, die keine Energie mehr haben.
Die Spenden, ob an der Haustür gegeben oder mit dem Vordruck überwiesen, kommen ehrenamtlichen Projekten ebenso zugute wie der Arbeit von spezialisierten Beratungsstellen und Betreuungsangeboten. Viele Dienste und Einrichtungen sind dringend auf Spenden angewiesen, weil staatliche und kirchliche Steuergelder den Finanzbedarf nicht vollständig abdecken. Dies gilt ganz besonders für die karitativen Projekte vor Ort. Mittagessen für sozial benachteiligte Kinder, Nachbarschaftshilfen, Kleider- und Möbelmärkte mit gebrauchten Waren, finanzielle Unterstützung für Familien, Einzelpersonen und Ältere. Es gibt sie überall, Menschen, die auf Unterstützung angewiesen sind. Nicht immer ist die Armut offensichtlich, sondern versteckt sich aus Scham.
Die Hilfe der Caritas wird allen zuteil. Weil sie sich als Angebot im Geiste Jesu sieht, fragt die Caritas nicht nach Herkunft oder Religion. Not sehen und handeln, heißt eines ihrer Schlagworte; denen Energie schenken, deren innerer Akku leer ist, ist eines ihrer Anliegen. Deshalb erbittet sie Spenden nicht nur von Katholikinnen und Katholiken, sonder von allen, die sich mit der Arbeit der Caritas idendifizieren können und wissen, dass die Caritas nur unterstützen kann, wenn sie selbst unterstützt wird.
Für das Bistum Würzburg gilt auch weiterhin, dass 30 Prozent der Spendengelder direkt in der Pfarrei bzw. Gemeinde am Ort verbleiben; 40 Prozent erhält der zugehörige Orts- und Kreisverband und 30 Prozent gehen an den Diözesanverband der Caritas. Auf allen Ebenen geht es um die Menschen, die Hilfe brauchen, aber auch um die Fort- und Weiterbildung für die, die diese Hilfe ehrenamtlich bieten wollen.
Was ganz konkret mit den Spenden geschieht, kann in den Pfarreien und Caritasverbänden erfragt werden. Die Vielfalt der Projekte und Angebote lässt sich nicht vollständig in wenigen Sätzen abdecken. Verantwortlicher Umgang mit Geldern verlang nach Transparenz. Spenderinnen und Spender wollen wissen, ob ihre Gabe ankommt und Gutes bewirkt.
Schon jetzt gilt allen Dank, die zum Gelingen der Herbstsammlung in Unterfranken beitragen.
Dr. Sebastian Schoknecht, Diözesancaritasverband Würzburg