Mit Blick auf die vergangenen Jahre seit der Eröffnung der ersten dezentralen Unterkunft im Landkreis Würzburg in Tückelhausen im Jahr 2012 und dem turbulenten Jahr 2015, als viele Geflüchtete zuzogen, bis heute betonte der Landrat: „Ich denke, wir sind auf dem richtigen Weg, um unserer mitmenschlichen Verpflichtung gerecht zu werden und um die Integration gelingen zu lassen. Dabei ist und wird Ihr Engagement noch für lange Zeit unersetzlich sein. Ich danke Ihnen daher hierfür und auch für Ihr Durchhaltevermögen ganz herzlich.“
Im Rahmen der Veranstaltung wurde einmal mehr deutlich, dass ein informativer Austausch und eine möglichst unbürokratische Zusammenarbeit von ehrenamtlichen Flüchtlingshelfern und Behörde allen Seiten helfen kann.
Seitens des Landratsamtes waren neben den unten benannten Mitarbeiterinnen auch alle mit dem Thema Asyl- und Ausländerrecht befassten Fachbereiche sowie das Jobcenter und das Jugendamt des Landkreises vertreten. Die Möglichkeit, ins direkte Gespräch bzw. den direkten Austausch zu kommen, wurde an verschiedenen Thementischen rege in Anspruch genommen.
Mit Carmen Schiller, Halat Hasan, Mara Röllinger und Kerstin Gressel stellten sich vier Mitarbeiterinnen des Landratsamtes vor, die mit ihren Aufgaben auch den Ehrenamtlichen zur Seite stehen.
Carmen Schiller ist seit August dieses Jahres Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises und warb für ihren Vortrag „An den Rechten der Frauen misst sich die Demokratie“, der am 12. Dezember 2018 die Vereinbarkeit von islamischen Rollenbildern und Traditionen mit den Werten der westlichen Demokratien in den Fokus nimmt.
Die Integrationsbeauftragte Halat Hasan präsentierte ihre Arbeit am Integrationskonzept für den Landkreis Würzburg, welches im Sommer 2019 vorgestellt werden soll und u. a. die interkulturelle Öffnung der Verwaltung unterstützen wird.
Mara Röllinger als Kommunale Bildungskoordinatorin im Landkreis führte die neue Bildungsdatenbank vor, auf der Neuzugewanderte einen Überblick über die verschiedensten Bildungsangebote erhalten (www.integrationdurchbildung-wuerzburg.de).
Für Ehrenamtliche eine bestens bekannte Ansprechpartnerin im Landkreis ist die Ehrenamtsbeauftragte Kerstin Gressel, die die Anwesenden einlud, ihre speziellen Fortbildungs- und Unterstützungswünsche an sie heranzutragen.
In den Gesprächsrunden wurden u. a. Fragen der auslaufenden Aufenthaltserlaubnisse und der daraus erwachsenden Unsicherheiten bei Arbeitgebern erörtert, es ging um bevorstehende Schließungen einiger dezentraler Unterkünfte im Landkreis und die hohe Belastung von Helfern in kleinen Gemeinden mit hohem Flüchtlingsanteil. Auch der oft schwierige Übergang von der Schule in eine Ausbildung für minderjährige Flüchtlinge oder der Missbrauch von Hartz-IV-Leistungen wurden thematisiert. Es gab Antworten auf zahlreiche Fragen - klar wurde jedoch auch, dass für die Helferinnen und Helfer noch immer viel Unterstützungsarbeit anfällt.
Umso erfreulicher war die Aussage von zahlreichen Helferinnen und Helfern, dass sie ihr Engagement noch lange fortsetzen wollen und dass die Erfolge im eigenen Ehrenamt deutlich stärker wiegen als die Enttäuschungen. Die Früchte der ehrenamtlichen Arbeit lagen dabei nicht nur im Sprachunterricht oder dem schulischen Bereich. Auch viele Freundschaften sind im Laufe der Zeit entstanden.
Vorbereitet, organisiert und moderiert wurde das Austauschtreffen von den Ehrenamtskoordinatoren für die Flüchtlingshelferkreise im Landkreis Würzburg, Tobias Bothe und Tobias Goldmann. Seit drei Jahren lädt die Koordinationsstelle, die beim Caritasverband für die Stadt und den Landkreis Würzburg e.V. angesiedelt ist, zu regelmäßigen Helferkreistreffen in den einzelnen Landkreisgemeinden ein und steht den Ehrenamtlichen mit Rat und Tat zur Seite.
Pressestelle des Landratsamtes | Eva Schorno