Wer kennt es nicht? Beim Einkaufen in der Stadt begegnet man einem bekannten Gesicht. Aber wie heißt die Person nochmal? Vergesslichkeit hoffentlich?! Kein Drama, alles ganz normal. Wir haben oft viele Dinge im Kopf, müssen an so Vieles denken, dass uns der ein oder andere Gedanke schon mal kurzfristig abhandenkommen kann.
Nicht so einfach ist es, wenn unser Gehirn nachhaltig an Erinnerungsvermögen einbüßt, dement wird. Als Demenz bezeichnet man alle Krankheitsbilder, die mit einem Verlust der geistigen Funktionen wie Denken, Erinnern, Orientieren einhergehen. Durch diesen Verlust sind die Erkrankten zunehmend auf die Unterstützung und Betreuung durch ihre Angehörigen angewiesen.
Die zunehmende Demenz eines lieben Menschen überfordert häufig Angehörige und Freunde. Um den Angehörigen Zeit für sich selbst und für Erledigungen zu ermöglichen wurde das Konzept der Alltagsbegleitung entwickelt. Dafür bietet Liliana Terzea, Sozialpädagogin mit der Ausbildung zur gerontopsychiatrischen Fachkraft im Caritasverband eine spezielle Schulung für sogenannte Alltagsbegleiter an: In der 40 Unterrichtseinheiten umfassenden Schulung geht es zunächst um die Vorstellung verschiedener Formen von Demenz, Depression und anderer Krankheitsbilder. Im Anschluss stehen der Umgang und die Beschäftigungsmöglichkeiten mit Betroffenen im Mittelpunkt der Ausbildung. Die ausgebildeten Alltagsbegleiter sind bereit, regelmäßig mit einem individuellen Zeitbudget ältere Menschen mit psychischen und dementiellen Problemen in deren häuslicher Umgebung stundenweise zu begleiten und zu betreuen. Die Einsätze von Alltagsbegleitern können meist über die Pflegeversicherung finanziert werden.
Zwölf Frauen und zwei Männer erhielten nach der Schulung zum Alltagsbegleiter durch den Caritasverband von Seminarleiterin Liliana Terzea und Stefan Weber, Geschäftsführer des Caritasverbandes Würzburg ihre Zertifikate. Die Teilnehmer zeigten sich von der Veranstaltung, dem interessanten Lerninhalt und der Vielfalt der Referenten begeistert. Auch Liliana Terzea war sehr zufrieden. Stefan Weber zollt den Alltagsbegleitern für ihre Bereitschaft und ihre Motivation in Zukunft regelmäßig mit Demenzkranken Menschen arbeiten zu wollen seinen höchsten Respekt.
Felix Kopperger