Welt-Suizidpräventionstag, 10 September 2021
Weitere Veranstaltungen an und zu diesem Tag: Infostand von 10:00 – 16:00 Uhr in der Stadtbücherei und „Fünf nach zwölf“, Orgel/Impuls im Dom
Wer einen nahen Menschen durch Suizid verloren hat, sieht sich in vielfacher Weise mit dem „warum?“ konfrontiert: „“Warum wolltest du nicht mehr weiterleben?“, „Warum hast du keine Hilfe gesucht?“, „Warum habe ich nicht gemerkt, wie bedrohlich die Situation ist?“, das sind einige der vielen Fragen, die die Zurückbleibenden, oft quälend, bewegen – bis hin zu der Frage „Warum soll ich selber noch weiterleben?“.
Der Suizid eines Angehörigen zieht Betroffenen den Boden unter den Füßen weg. Unterstützung aus dem Umfeld der Betroffenen wie Freund*innen, Arbeitskolleg*innen, Seelsorger*innen, aus dem Selbsthilfebereich und von professionellen Helfer*innen hilft, all den Fragen und Gefühlen, die nach einem Suizid auftauchen, einen Raum zu geben. Unterstützung hilft, falls Betroffene ihr eigenes Leben in Frage stellen, selbst Suizidgedanken entwickeln. Unterstützung hilft, sich der Trauer zu stellen und auf einem schwierigen und meist langen Weg wieder ins Leben zu finden.
Die Fachstelle Suizidberatung, der Gesprächsladen, die TelefonSeelsorge und die Selbsthilfeorganisation AGUS bieten in unterschiedlicher Form Hilfe für von Suizid betroffene Menschen an.
Der Fachstelle Suizidberatung unter der Trägerschaft von Caritas und Diakonie ist eine spezialisierte Beratungsstelle für Menschen in akuten Krisen und bei Suizidgefahr. Auch Angehörige und andere Bezugspersonen von Menschen in Krisen finden hier Unterstützung. Insbesondere Angehörige nach einem Suizid finden hier kurzfristig Begleitung. Die Fachstelle wurde im letzten Jahr von 437 Personen für telefonische und persönliche Beratung aufgesucht. Beim täglichen nächtlichen Bereitschaftsdienst meldeten sich insgesamt 653 Menschen, um Unterstützung in einer akuten Krisensituation zu bekommen.
Bei den mehr als 12.000 Seelsorge-Gesprächen in der TelefonSeelsorge Würzburg, getragen von der Caritas und der Diakonie, im letzten Jahr wurde in jedem zehnten auch über Suizid gesprochen, überwiegend über Suizidgedanken, seltener über konkrete Suizidabsichten oder frühere Suizidversuche oder den Suizid eines Anderen. In den knapp 900 Chats des letzten Jahres kam Suizid in jedem vierten Gespräch vor.
Im Gesprächsladen suchen an jedem Öffnungstag etwa 10 Personen Hilfe und Entlastung in einer Lebenskrise oder belastenden Lebenssituation.
Für durch Suizid Hinterbliebene ist die Selbsthilfegruppe AGUS eine wichtige Hilfe, erst einmal für das eigene Weiterleben nach ihrem Verlust und als Schutz vor eigener Suizidalität, und als Unterstützung für die Neuorientierung im eigenen Leben.
Der Fachstelle Suizidberatung am Kardinal-Döpfner-Platz 1 ist Montag bis Freitag von 14:00 bis 18:00 geöffnet, Telefon 0931 / 571717.
Die TelefonSeelsorge ist rund um die Uhr unter der gebührenfreien Rufnummer 0800 1110111 erreichbar. Zudem bietet sie auch Hilfe online an, im Chat oder per Mail: www.telefonseelsorge.de
Der Gesprächsladen am Dominikanerplatz 2 hat Montag bis Freitag von 10:00 – 13:00 und 14:00 – 17:00 eine offene Tür, die Öffnungszeit am Mittwochnachmittag ist 17:00 – 19:00 Uhr.
Bei AGUS e. V. können Sie sich an die Bundesgeschäftsstelle in Bayreuth wenden. Von dort werden Sie bei Interesse an lokale Ansprechpartner*innen weitergeleitet.
AGUS e.V. www.agus-selbsthilfe.de Tel.: 0921-1500380
Beim Vortrag „WARUM? Weiterleben nach Suizid“ ist die Teilnehmer*innenzahl auf 50 Personen beschränkt.
Einlass ist ab 18:40 Uhr
Eine Anmeldung ist nicht möglich.
Nach dem Vortrag gibt es im Burkardushaus Gelegenheit bei Brot und Wein ins Gespräch zu kommen.